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Ländliche Ortschaften

Die Stadt Jena besteht neben dem urbanen Stadtbereich aus einem ländlich geprägten Siedlungsraum mit dörflich geprägten, landschafts- und kulturhistorisch wertvollen Ortsteilen. Diese verleihen der Stadt ihre unverwechselbare Identität.

Ziel der Stadt Jena ist es, die Einzigartigkeit der historisch gewachsenen Dorfbilder der ländlichen Ortsteile in ihrer Art zu erhalten und behutsam weiterzuentwickeln.

Stadtentwicklung in Jena ist ohne die Entwicklung des Landschaftsraumes und seiner ländlichen Ortsteile nicht vorstellbar.

Die 20 ländlichen Ortschaften und sechs historischen Ortskerne der Stadt Jena wurden hinsichtlich der nutzungsstrukturellen, baulichen und gestalterischen Situation in der „Entwicklungskonzeption für die ländlichen Ortsteile und historischen Ortskerne der Stadt Jena“ untersucht.

In einer Bestandsaufnahme wurden vorhandene Mängel der ländlich geprägten Ortsteile und historischen Ortskerne dargestellt und der erreichte Stand der Ortsentwicklung in einem Stärken-Schwächen-Profil tabellarisch aufgearbeitet. Schwerpunkte der städtebaulichen Untersuchung bilden Entwicklungskonzeptionen mit Handlungsfeldern und Maßnahmen. Diese wurden gemeinsam mit Akteuren der Ortsteile entwickelt.

Der Stadtrat bestätigte 2015 die Entwicklungskonzeption für die ländlichen Ortsteile und historischen Ortskerne der Stadt Jena als städtisches Handlungskonzept (15-0411-BV). Seitdem dient das Konzept als Handlungsleitfaden für die tägliche Arbeit der Ortsteile und der Stadtverwaltung für die Entwicklung dieser Ortschaften.

Neben der Kernstadt und den urbanen Stadtteilen sollen die ländlichen Ortsteile mit ihrer spezifischen Identität erhalten und fortentwickelt werden. Die Dorferneuerung ist ein wesentliches Förderinstrument für ländliche Ortschaften.

In den Jahren seit 1990 wurde für mehrere ländliche Ortsteile Jenas das Instrument Dorferneuerung genutzt, um Straßen, Plätze und Gemeinschaftseinrichtungen zu sanieren, aber auch private Vorhaben zur Vitalisierung dorftypischer historischer Bausubstanz zu realisieren. Vorerst letzter Förderschwerpunkt war Münchenroda mit seiner gut erhaltenen Rundlingsstruktur.

Die Förderrichtline Dorferneuerung ließ mehrere Jahre keine Förderung für Jena zu. Mittlerweile ist dies in eng umgrenztem Rahmen wieder möglich: Die ländlich geprägten Ortschaften, die eine Höchsteinwohnerdichte nicht überschreiten dürfen, sollen sich in der Regel zu Dorfregionen zusammenfinden.

Jena Nordwest: Krippendorf, Lützeroda und Vierzehnheiligen

Nachdem die drei Ortsteile Krippendorf, Lützeroda und Vierzehnheiligen Interesse an einer Teilnahme an der Dorferneuerung artikuliert hatten, wurde im Januar 2021 der Stadtratsbeschluss gefasst, für diese Ortsteile als Dorfregion Jena Nordwest die Aufnahme als Förderschwerpunkt der Dorferneuerung zu beantragen (Beschluss 20/0732-BV).

Das Verfahren der Dorferneuerung ist in Thüringen zweistufig. Als erste Stufe wurde 2021/2022 die Gemeindliche Entwicklungsplanung für die drei Orte erarbeitet. Dies geschah in enger Abstimmung mit Akteuren vor Ort. Dazu fanden sich aktive Bürger von Lützeroda, Krippendorf und Vierzehnheiligen im Arbeitskreis Dorferneuerung zusammen, der auch den weiteren Prozess der Dorferneuerung begleiten wird.

Im September 2022 wurde auf Grundlage des Gemeindlichen Entwicklungskonzeptes der Antrag zur Aufnahme als Schwerpunkt der Dorferneuerung gestellt. Im Erfolgsfall sind die drei Ortsteile ab 2024 Förderschwerpunkt der Dorferneuerung, so dass dann geförderte Projekte umgesetzt werden können.