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Rahmenplan Saale

Jena liegt großartig umrahmt von den Muschelkalkhängen des Mittleren Saaletals. Doch der Fluss, der diese Landschaft schuf, war darin kaum wahrnehmbar. Für die Bevölkerung fehlten Verbindungen über die Bahn- und Straßentrassen hinweg in die Flussaue, die ehemals parkartigen Anlagen verwilderten zunehmend. Die Aue war nicht durchgehend erlebbar.

Daher beschloss der Stadtrat den verbindlichen Rahmenplan Saale. Das Ziel war und ist, Zug um Zug eine gestaltete, erlebbare Flusslandschaft zu entwickeln.

Zwischen Kunitz und Jena-Ost wurde dieser attraktive und saalenahe Wegeabschnitt „In den Jenaischen Weiden“ realisiert. Dieser Abschnitt ist ein wichtiger Baustein für einen steigungsfreien Saaleradweg und dient auch dem Alltagsradverkehr. Viele Bänke und eine Picknickstelle laden zur wohnortnahen Erholung ein. Spaziergänger, Inlineskater und Radfahrer nahmen den Weg sofort nach Freigabe in Besitz. Der Saaleweg konnte mit einer Konfinanzierung durch den Freistaat Thüringen und der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch die Stadt Jena 2020 realisiert werden.

Insbesondere die Bewohnerschaft von Jena-Ost kann nun Rundspaziergänge durchführen.

Teile dieses ca. 1,3 km langen Wegeabschnittes sind landschaftlich sehr attraktiv, weshalb hier besonders Wert auf eine ansprechende und vielfältig nutzbare Wegeausstattung gelegt wurde. So gibt es mehrere Bänke und auch eine zum Picknick einladende Sitzgruppe unter einem großen Baum mit Blick auf die Saale. Am Bauende wurde eine Bank mit Papierkorb + Radständer und eine Eiche als Schattenspender aufgestellt. Dieser Bankstandort ist besonders attraktiv, weil er einen herrlichen Ausblick auf den Radweg sowie die Hausbrücke und die Kunitzer Kirche im Vordergrund und im Hintergrund die Berge mit der Kunitzburg bietet – die klassische „Ausruhbank“ (Foto in der Bildergalerie unten).

Erfurt lud im Jahr 2021 unter dem Leitthema "GartenKulturStadt" zur Bundesgartenschau ein.

Die BUGA 2021 sollte nicht nur in der Landeshauptstadt Erfurt verankert sein, sondern auch an ausgewählten Standorten im Land Thüringen wirken. Aufbauend auf dem Netzwerk dieser Außenstandorte soll langfristig eine Dachmarke gartentouristischer Zielpunkte in Thüringen entwickelt werden.

Jena war einer dieser Außenstandorte.

Vision einer innerstädtischen Flusslandschaft

Das Motto des Jenaer Projektes *JenaSaaleParadies* offenbart dabei bereits die Vision einer innerstädtischen Flusslandschaft der Saale in Jena. Entlang des wieder hellen Strandes der Saale wurden und werden blühende Gärten, Parks und Grünräume als eine zusammenhängende Kulturlandschaft entwickelt, die eng mit dem urbanen-kulturellen Leben in Jena verknüpft sind. Insofern hätte das Motto der Bundesgartenschau Erfurt 2021 »GartenKulturStadt« ebenso für das Jenaer Projekt stehen können. Hier werden Schönheit und Individualität von gestalteter und ungestalteter Natur miteinander verbunden.

Gesamtstädtischer Ansatz

Zwar bietet Jena schon allein durch seine großartige Umrahmung mit den Muschelkalkhängen eine attraktive Kulisse, im Kontext der BUGA-Außenstandorte nimmt die Stadt aber vor allem durch ihren gesamtstädtischen Ansatz eine besondere Rolle ein. Vielleicht noch am ehesten mit Weimar zu vergleichen, das vom Schriftsteller Adolf Stahr zutreffend wie folgt charakterisiert wurde: Weimar ist eigentlich ein Park, in welchem eine Stadt liegt.

Bei Jena ist dies in ganz ähnlicher Weise zutreffend, nur dass hier nicht nur klassische Parkanlagen die vielfältige Parklandschaft bilden, sondern Gartendenkmale wie die Rasenmühleninsel und das Paradies, moderne Stadtparks wie das Wenigenjenaer Ufer und der Landschaftspark Saalebogen. Zusätzlich werden diese einzelnen Anlagen durch Wege verbunden, die auch mitten im urbanen Gefüge der Stadt Jena durch naturnahe Landschaften führen.

Natur, Parks, quirliges Stadtleben und attraktive Wandererlebnisse

Die Nähe von Natur, Parks, quirligem Stadtleben und attraktiven Wandererlebnissen macht Jena auf eine besondere Weise reizvoll. Diese Perlenkette an attraktiven Aufenthalts- und Erholungsbereichen ist aber nicht zufällig entstanden, sondern wurde gezielt durch die Stadtpolitik mit dem Beschluss zur Umsetzung des Rahmenplans Saale am 25.05.2009 angeschoben und seither stetig verwirklicht.

Aktionen in und an der Saale

In Jena konnten zur BUGA 2021 und können aber aber auch darüber hinaus vielfältige Aktionen in und an der Saale unternommen werden. Per Boot kann man dem Fluss ganz nah sein. Aber auch per Rad oder zu Fuß können wunderschöne Parkanlagen und naturnahe Landschaften erkundet werden.

Ein kleines Mädchen mit einer Taube auf der Schuler steht an der Saale.
Fotograf: Christian Haecker, piXario

Auf der sogenannten Landfeste wurde, unter Co-Finanzierung der EU und des Freistaates Thüringen im Rahmen der EFRE-Förderung, wieder ein Stück dieser grünen Stadtlandschaft realisiert. Hier wurde ein kleiner, aber feiner Parkteil neu gestaltet. Dieser Bereich wurde als Ausstellungsbeitrag zur BUGA in 2021 präsentiert. Die Neugestaltung wurde unter den Aspekten eines angenehmen Aufenthalts für möglichst alle Altersgruppen, der Beachtung der naturschutzfachlichen Belange des bestehenden Biotops und einer flüssigen Wegeführung für den überregional bedeutsamen Saaleradweg angelegt. Geplant hat dies das Jenaer Landschaftsarchitekturbüro Boock.

Der Park wird vom Wechsel zwischen attraktiv gestalteten Aufenthaltsorten wie der Bastion oder den Lacheterrassen und den großen ruhigen Wiesenflächen leben. Die Bäume an der Saale und die Lindenallee am Bahndamm bilden dabei eine grüne Kulisse.

Besuchen Sie diesen Park und erholen sich in der Jenaer grünen Flusslandschaft!

Anlässlich der Präsentation zur BUGA 2021 des derzeitigen Zwischenstandes zur Umsetzung des Rahmenplans Saale sollte der Flyer, welcher 2014 zur Halbzeitbilanz erstellt wurde, aktualisiert und neu gedruckt werden. Mit diesem Flyer können sich die Jenaer und ihre Gäste über die vielen einzelnen Projekte informieren und sich so vielleicht auch neue Erholungsbereiche erschließen.

Diesen neuen Flyer finden Sie unter Downloads unter Flyer 2021 „SaaleParadiesJena“.

Anlässlich der in 2014 stattfindenden Halbzeit der Umsetzung des Rahmenplans wurde Bilanz gezogen:

Was haben wir von den ursprünglichen Zielen erreicht? Welche Projekte sind umgesetzt und was ist noch zu tun? In einem Informationsflyer wurden die bereits umgesetzten und die noch zu realisierenden Projekte sowohl in einem Plan als auch per Foto und Text beschrieben. Diesen Flyer finden Sie unter den Downloads oder kostenlos in der Jena Tourist-Information.

Der am 25.05.2009 durch den Stadtrat bestätigte Rahmenplan Saale greift den Wunsch Vieler nach stärkerer Einbeziehung der Saaleaue in das städtische Angebot an Erholungsräumen auf.

Er definiert grundsätzliche Ziele und Konzepte für eine mittel- bis langfristige Entwicklung der Saaleaue von der südlichen Stadtgrenze in Maua bis zur nördlichen Stadtgrenze in Kunitz.

Das Saaleprojekt beinhaltet folgende Aspekte:

  • Ganzheitlicher Ansatz mit dem Ziel einer gestalteten Kulturlandschaft mit Wirkung über die Stadtgrenzen hinaus
  • Rückgewinnung und durchgängige Erlebbarkeit der Flusslandschaft für Erholung, Sport und Freizeit
  • Verbesserung der naturräumlichen Ausstattung der Biodiversität und Regenerationsfähigkeit der Aue
  • Erhaltung und Verbesserung der natürlichen und gestalteten Schönheit der Kulturlandschaft
  • Schaffung von Anreizen zur wirtschaftlichen Nutzung mit dem Ziel einer Verringerung ausschließlich pflegenden Aufwandes
  • Förderung begleitender Service- und Infrastrukturaktivitäten
  • Beitrag zur zukunftsfähigen Mobilität durch Förderung des Umweltverbundes

Die Vielseitigkeit dieses Themas ist in einer Broschüre mit dem Titel „Jena und sein Fluss“ zusammengefasst, die unter Downloads heruntergeladen werden kann (Rahmenplan Saale/Pläne und zwei Texteile des Rahmenplanes) und auf Anfrage im Fachbereich Stadtentwicklung kostenlos erhältlich ist.