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Veranstaltungsübersicht Tag des Offenen Denkmals

Anmeldung für Veranstaltungen mit Teilnehmerbegrenzung bis 12.09.2025

Für die Veranstaltungen mit Teilnehmerbegrenzung (Historischer Karzer, Villa „Bürger“, Obermühle Leutra) ist zwingend eine Voranmeldung erforderlich. Anmeldungen werden am 09.09.2025 und 11.09.2025 jeweils 08:30 - 11:30 und 13:00 - 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 0049 3641 49-5141 oder per E-Mail unter denkmalamt@jena.de bis 12.09.2025 entgegengenommen.

Hinweis für Familien

Kinder sind überall sehr sehr gern gesehen. Aber manchmal ist zuhören und hinsehen allein und auf Dauer doch zu langweilig. In Schillers Garten & Gartenhaus und beim Mittelalterfest auf der so genannten Binderburg in Burgau dürfen alle auch so richtig tätig werden. Schaut doch da noch mal genauer ins Programm.

Und sonst?

Wir freuen uns über photographische Eindrücke vom Tag – gern auch durch Kinder- oder Teenie-Augen. Wir sind dankbar für Hinweise und Ergänzungen zu unseren Denkmalen. Schickt/schicken Sie diese einfach an denkmalamt@jena.de

Die Historische Altstadt und ihre Vorstädte: Viel verloren, manches übersehen, manches vergessen - etliches bewahrt

Der Johannisfriedhof ist eine Erweiterung des bereits 1307 erwähnten Begräbnisplatzes an der Kirche St. Johannis Baptist. In der parkähnlich gestalteten, heute noch ca. 1,8 ha großen Anlage finden sich eine Vielzahl an Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten, darunter die von Friedrich und Johann Wilhelm Kreußler oder Carl Zeiss. Ihre Restaurierung förderte zum Teil die Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Ältestes Zeitzeugnis ist die mit dem Straßenbau an die heutige Stelle versetzte Doppelstationstafel von 1484, älteste Grabtafel die des Ehepaares Herwagen (1556 bzw. 1559). Der Johannisfriedhof gehört zu den durch die Bundesregierung anerkannten 30 historisch bedeutsamen Friedhöfen. Seit 2014 engagiert sich ein Förderverein für Erhalt und Pflege der wertvollen Anlage. Aufgrund seiner Bedeutung als innerstädtische grüne Oase wurde er zudem in das Städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ aufgenommen.

Gemeinsam arbeiten Denkmalpflege, Naturschutz, Stadtumbau und Verein an einer sensiblen Sanierung des romantischen Ensembles. Seit einigen Jahren restaurieren zudem Teilnehmende des International Summer Seminar for Young Academics Grabmale des Johannisfriedhofs. Besondere Herausforderungen wie die Sanierung der beiden Grabhäuser können aber nur durch eine breite Spendenbeteiligung gestemmt werden. Auch dafür wird am Denkmaltag sensibilisiert.

  • Ort: Philosophenweg 1
  • Geöffnet: 11:00 – 17:00 Uhr Johannismarkt
    • 13:00, 15:00 und 17:00 Uhr: Führungen durch Mitglieder des Förderverein

Als Jena 1672 Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Jena wurde, erbaute man ab 1686 auf Bestreben Johann-Georgs II. von Sachsen-Eisenach die Kirche auf dem Gelände des alten Johannisfriedhofs. Doch schon zur Einweihung gab es das Jenaer Herzogtum nicht mehr. Es war 1690 an die Linie Sachsen-Weimar-Eisenach gefallen. 1743 wurde die Kirche der Jenaer Garnisongemeinde zugewiesen und in Garnisonkirche umbenannt. Während der Schlacht von Jena-Auerstedt diente sie als Lazarett.

Im Zuge der umfangreichen Sanierungen und Umbauten ab 1835 wurden auch die schon im ursprünglichen Entwurf vorgesehenen Emporen und der Kanzelaltar eingebaut. Für die 1945 zerstörten Chorraumfenster schuf der Jenaer Glaskünstler Fritz Körner 1947 neue Glasfenster. 1946 benannte die Gemeinde die Kirche in „Friedenskirche“ um. Nach grundhafter Sanierung bis 2010 stellte man 2013 im Innenraum einen Hausschwammbefall fest, der dank Spenden und Förderung bis 2016 behoben werden konnte. In der Kirche befinden sich 13 Epitaphien aus dem 17. und 18. Jh. sowie acht Portraits früherer Superintendenten.

  • Ort: Philosophenweg 1
  • Geöffnet: 11:00 – 17:00 Uhr
    • Gemeindemitglieder sind als kompetente Ansprechpartner*innen vor Ort

Das Johannistor ist als einziges von einstmals drei Jenaer Stadttoren bis heute erhalten. Bis weit in die frühe Neuzeit hinein bildete es den einzigen westseitigen Zugang in das Jenaer Stadtgebiet. Die fünfgeschossige Turmanlage war bereits im Mittelalter ein bauliches Symbol für die Wirtschaftskraft und Wehrfähigkeit der Stadt Jena. Heute ist das markante Bauwerk Bestandteil des letzten sichtbaren Teilabschnittes der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Die Führung soll vor allem die erst auf den zweiten Blick erkennbaren Spuren am Baubestand in den Blick nehmen. Sie erlauben Rückschlüsse auf die bauliche Entwicklung und Nutzung des mittelalterlichen Torturmes. Zudem werden neue Erkenntnisse zum Baualter des Turmes vorgestellt und auch den am Mauerwerk ablesbaren Kampfspuren wird nachgegangen.

  • Ort: Johannistor
    • 10:00 Uhr: Führung mit Dr. M. Rupp, Stadtarchäologe / Untere Denkmalschutzbehörde

Die mittelalterliche Stadtbefestigung schützte die Bürgerschaft vor Angriffen von außen und grenzte zugleich den Rechtsbezirk der Stadt von der umliegenden Feldmark ab. Heute ist sie nur noch auf der Westseite des Altstadtbezirkes in ihren Dimensionen annähernd zu erschließen.

Vom Pulverturm als nordwestlichem Eckturm der Stadtbefestigung mit vorgelagertem Geschützrondell bietet sich ebenso wie vom benachbarten letzten erhaltenen Stadttor, dem Johannistor, eine schöne Aussicht über die Jenaer Altstadt - und auch in den Fürstengraben. Der Fürstengraben ist der letzte Grabenbereich der Stadtbefestigung, an dem sich die stadtgeschichtlichen Veränderungen von der mittelalterlichen Nutzung als Wehranlage über Promenade, Allee hin zur via triumphalis ablesen lassen. Entlang des schon früh genutzten Fahrweges wurde dem Graben folgend während der kurzen Zeit des Herzogtums Sachsen-Jena eine Allee mit Linden angelegt.

Auch wenn von einer Lindenallee heute leider nicht mehr gesprochen werden kann, so sind die Grünanlage im Verlauf des Grabens und die straßenbegleitende Baum- / Lindenreihe denkmalwertprägende Elemente sowohl des denkmalgeschützten Ensembles als auch der Sachgesamtheit Stadtbefestigung. Und auch noch gut für das Stadtklima!

  • Ort: Johannisstraße / Am Pulvertur
  • Geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr

Mit dem historischen Karzer und seinen Ausmalungen besitzt die Universität Jena ein außergewöhnliches Kulturdenkmal und die letzte in Thüringen erhaltene Arrestzelle für Studenten. Die im Gebäudekomplex Collegium Jenense befindliche Karzerzelle wurde 1738 eingerichtet und 1822 von dem damaligen Studenten und Burschenschafter Martin Disteli (1802 - 1844) mit bildlichen Darstellungen versehen. Die Art der Ausmalung ist unter den überlieferten Universitätskarzern einzigartig, da sie von einer Künstlerhand stammt. Die Darstellungen gelten als ein Frühwerk des später als Karikaturist berühmt gewordenen Schweizer Malers, zudem ist es die einzige seiner Arbeiten im Format der Wandmalerei.

An der Holztür, der Decke und den Wänden sind darüber hinaus zahlreiche weitere Malereien, Zeichnungen, Ritzungen und Schnitzwerk ehemals inkarzerierter Studenten erhalten. 2022 wurden die Wandmalereien aufwendig konserviert und restauriert.

  • Ort und Treffpunkt: Eingang über Teichgraben 7
  • Beginn: 13:00, 13:30, 14:30 und 15:00 Uhr
    • halbstündige Führungen mit H. Hollweck und S. Sarac, Studentinnen der Kunstgeschichte/Kustodie der FSU (max. 10 Personen - Voranmeldung erforderlich!)

Anmeldungen am 09.09.2025 und 11.09.2025 jeweils von 08:30 - 11:30 und 13:00 - 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 0049 3641 49-5141 oder per E-Mail unter denkmalamt@jena.de bis 12.09.2025.

Das eigentliche Zentrum der Jenaer Frühromantik und „historische Romantikerhaus“ befand sich in der Leutragasse 5. Es wurde von August W. Schlegel, Caroline Schlegel, Dorothea Veit und Friedrich Schlegel von 1796 an bewohnt. Im November 1799 fand dort das berühmt gewordene „Romantikertreffen“ statt, an dem auch Friedrich von Hardenberg (Novalis), Friedrich W. J. Schelling und Ludwig Tieck teilnahmen. 1945 wurde dieses Gebäude zerstört. Die Leutragasse ging mit der Errichtung des Zeiss- / Uni-Turms verloren.

Das heute so genannte „Romantikerhaus“ war das Wohnhaus des Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Es wurde um 1670 (1667 - 1668 d) auf älteren Fundamenten erbaut. Das Gebäude lag ursprünglich an einem kleinen Platz (Sitzenplan / Fichte-Platz), der sich am Kreuzungspunkt von Unterm Markt und Unterlauengasse befand. Anfang des 20. Jh. wurde das Umfeld durch städtebauliche Maßnahmen großflächig umstrukturiert. Mit der Errichtung des Gebäudekomplexes Unterm Markt 8 - 12 wandelte sich der öffentliche Platz in einen Hofbereich, der aber immer noch die Haupterschließung darstellt. Das Gebäude selbst ist das letzte verbliebene vormoderne Haus innerhalb des Areals. Seine Schauseite bildet heute die Fassade zum Löbdergraben. Mit dem zunehmenden Wissen um die Bedeutung der Jenaer Frühromantik beschloss man, in Jena museal an die Frühromantik zu erinnern. Hierfür wurde 1981 die „Gedenkstätte der deutschen Frühromantik“ im Erdgeschoss des bis dahin als Wohnhaus genutzten Gebäudes eröffnet. Bis 1985 erfolgte die Gestaltung der Freiflächen, die heute ebenfalls vom Schutzstatus umfasst sind. 2021 - 2022 wurde das Haus in Folge einer Havarie umfangreich saniert.

  • Ort: Unterm Markt 12a
  • Geöffnet: 10:00 – 17:00 Uhr (Eintritt frei) 

Das letzte giebelständige Haus am Markt mit dem zweigeschossigen, massiven Steinsockel, Vorhangbogenfenstern und einem Kielbogenportal, die „Alte Göhre“, verdankt seinen Namen dem Weinhändler Paul Göhre, der das Haus 1893 erworben hatte. Die ältesten Teile im Keller des Hauses stammen aus dem 13. Jh. Der Vorgängerbau des heutigen Gebäudes wurde um 1370 errichtet. 1554 - 1557 (d) baute man das Haus durch Errichtung eines zweiten Obergeschosses in Fachwerkbauweise im heutigen Erscheinungsbild um. Im ersten Obergeschoss wurde eine Holzstube eingestellt. Die „Neue Göhre“ wurde 1908 nach Abbruch der alten Marktmühle im Auftrag Göhres nach Plänen von Johannes Schreiter gebaut. Ihre neogotische Schaufassade weist zur Saalstraße.

Seit 1986 ist es Sitz der Städtischen Museen Jena.

  • Ort: Markt 7
  • Geöffnet: 10:00 – 17:00 Uhr (Eintritt frei)

Die Geschichte der Jenaer Karmelitenniederlassung ist von zahlreichen Umbrüchen gekennzeichnet. Einen ersten, 1414 errichteten Klosterbau löste bereits Ende des 15. Jh. ein Neubau mit angeschlossener Hallenkirche ab. Nach Auflösung des Klosters 1529 wurde in den Räumen ab 1553 im Auftrag des Herzogs Johann Friedrich von Sachsen eine Druckerei eingerichtet. Diese diente von Anfang an der Publikation einer neuen Gesamtausgabe des Luther-Werkes. Dazu erteilte der Herzog im November 1553 dem Buchdrucker Johann Rödinger das Privileg zum alleinigen Druck und Vertrieb von Luthers Schriften. Das Kloster gehört mithin zu den herausragenden historischen Plätzen und Zeugnissen der Reformationsgeschichte.

Die Baulichkeiten des Klosters unterlagen nach dem Niedergang der Druckerei im 30jährigen Krieg 1669 einem Umbau zum Gasthof „Zum gelben Engel“. 2017 aufwendig denkmalgerecht saniert, erfuhr das Areal um den einzigen authentischen Ort klösterlichen Lebens und der Reformation des 16. Jh. in Jena mit dem Neubau der Bibliothek einen neuerlichen Umbruch. Am Tag des offenen Denkmals soll das Kleinod, dem noch immer das Obergeschoss fehlt, wieder im Mittelpunkt stehen.

  • Ort: Engelplatz 1
  • Geöffnet: 11:00 – 15:00 Uhr (Eintritt frei), Kurzführungen nach Bedarf

Zehn Jahre lebte und wirkte Friedrich Schiller in Jena. Von den fünf Häusern, in denen er in diesen Jahren wohnte, ist nur das Gartenhaus erhalten. Schiller erwarb das Gartenhaus am Rande der damaligen Südvorstadt von Jena im März 1797. Bereits zwei Monate später bezog er mit seiner Familie das Haus. Im folgenden Jahr ließ er an der Südwestecke des Grundstücks ein Türmchen, sein „Belvedere“, errichten, dessen oberes Stockwerk ihm als Rückzugsort zum Dichten diente. Goethe nannte es die „Gartenzinne“. Der Garten war im hinteren Teil dicht mit verschiedenen Obstbäumen bepflanzt, während sich am Haus ein Gemüsegarten befand. Hinzu kamen viele Blühsträucher. In dem kleinen Paradies an der Leutra entstanden Teile des "Wallensteins", der "Maria Stuart" und die berühmten Balladen für den Musenalmanach. Im Jahre 1811 - sechs Jahre nach Schillers Tod - wurde hier auf Wunsch von Herzog Carl August die erste Jenaer Sternwarte erbaut.

  • Ort: Schillergäßchen 2
  • Geöffnet: 10:00 – 17:00 Uhr (Eintritt frei)
    • 10:30, 11:30, 13:00 und 14:00 Uhr: Führungen durch Haus und Garten mit Dr. S. Schlotter, Friedrich-Schiller-Universität Jena (max. 15 Personen, Dauer ca. 30 Min.)

    • 15:00 – 15:30 Uhr: "Nun bin ich also in Jena". Die Briefe des Studenten Immanuel Carl Diez aus dem Jahr 1792. Vortrag von Dr. S. Schlotter, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Angebote für Kinder: „Ewig jung ist nur die Phantasie - Individuelle Lesezeichen mit coolen Schiller-Zitaten und -motiven gestalten“ und „Wertvoll - eine Schatzsuche durch Schillers Garten und Haus.“

Der zweifache Universitätsrektor und sozial- wie kulturpolitisch hoch engagierte Jurist Prof. Eduard Rosenthal war Mitverfasser der Statuten der Carl-Zeiss-Stiftung und gilt als Schöpfer der „Thüringischen Landesverfassung“. Das 1890 - 1991 nach Plänen des Berliner Architektenbüros Kayser und von Großheim errichtete Wohnhaus für ihn und seine Frau Clara entwickelte sich bereits kurz nach dem Einzug der Familie zu einem der kulturellen Mittelpunkte des bürgerlich-geistigen Lebens in und um Jena. 1924 verfügten Clara und Eduard Rosenthal, die Villa und das dazugehörige Anwesen der Stadt Jena testamentarisch zu übertragen. Darin eingeschlossen war das lebenslange Wohnrecht für Clara Rosenthal. Bereits 1928 übereignete Clara Rosenthal das Anwesen der Stadt Jena. 1939 ordnete der Oberbürgermeister an

 „das Haus judenfrei zu machen.“ 

Dank einer Intervention des Rechtsamts der Stadt behielt Clara Rosenthal ihre Wohnung im Erdgeschoss des Hauses. Offensichtlich zermürbt und schwer krank, nahm sie sich hier am 11.11.1941 das Leben. Ihr Leichnam wurde zum Nordfriedhof Jena gebracht; eine Grabstelle ist bis heute unbekannt.

2009 wurde die Villa Rosenthal nach grundhafter, denkmalgerechter Sanierung durch die jenawohnen GmbH wiedereröffnet. Unter der Regie von JenaKultur erinnert seither ein vielfältiges Nutzungsprogramm wieder an das politische, gesellschaftliche und kulturelle Engagement der Familie Rosenthal. Es ist zudem Teil des dezentralen Denkmals für Eduard Rosenthal „Erkundungsbohrungen“.

Die Villa besticht durch ihre äußerst repräsentative Gestaltung, die jeden Raum stilistisch einer Epoche anlehnte. Bis heute haben sich Fragmente einer monumentalen Wandmalerei, Rokokoapplikationen, Wandvertäfelungen und diverse Jugendstilelemente erhalten. Die Villa ist eingebettet in einen rund 4000 m² großen parkähnlichen Garten mit historischem Baumbestand und Gedenkpavillon.

  • Ort: Mälzerstraße 11
  • Geöffnet: 10:00 – 16:00 Uhr
    • ganztägig: “Dauerausstellung zur Familie Rosenthal”
    • 14:00 Uhr: musikalischer Vortrag zu Leben und Wirken von Fanny Mendelssohn-Hensel mit dem Trio Christine Theml, Helga Assing und Annette Böhmer

2005 gründete sich der Verein „Glashaus im Paradies“, dessen Anliegen die Bewahrung des architektonischen Kleinodes ist. Der Verein nutzt den Denkmaltag und das diesjährige Motto, um zu einer kleinen Feier anlässlich 20 Jahren Denkmalstatus des Glaspavillons auf der Rasenmühleninsel einzuladen.

Der Volkspark Oberaue – bestehend aus Paradies, Rasenmühleninsel, Oberaue – geht weitestgehend auf Entwürfe des Jenaer Gartenarchitekten G. Weichelt zurück, der jedoch vor allem Bestehendes reflektierte und integrierte. Seine 1957 realisierten Planungen nahmen vorhandene Strukturen wie die alten Alleen, Teich und Uferweg, aber auch Kleinarchitektur aus den 1930er Jahren wie das Paradiescafé auf.

Der Glaspavillon wurde im Zuge einer notwendig gewordenen Neugestaltung des Parks 1974 - 1978 als Mehrzweckgebäude von Friedhelm Schubring in das Ensemble eingefügt. Seine Architektur reflektiert einerseits den besonderen Raum der Saaleaue, andererseits die Tradition der klassischen Moderne, insbesondere Ideen und Gestaltungselemente von Mies van der Rohe und vor allem Richard Neutra. Sie besticht durch Großzügigkeit, Offenheit und klar strukturierte Kompaktheit. Aktuell stellen gerade diese denkmalwertprägende Charakteristika die Denkmalpflege vor neue Herausforderungen. Die immer stärkere Reduzierung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen führt leider in den wenigen verbliebenen Naturräumen zu – im wahrsten Sinne des Wortes – schmerzhaften Kollisionen. Aber Natur- und Denkmalschutz arbeiten seit Jahren vertrauensvoll zusammen. Es wird also eine denkmalverträgliche, artenschützende Lösung gefunden werden.

  • Ort: Vor dem Neutor 5a
  • Geöffnet: 12:00 – 17:00 Uhr, Mitglieder des Vereins sind als kompetente Ansprechpartner vor Ort
    • Für musikalische Untermalung sorgen ab 12:00 Uhr DJ Smoking Joe und ab 16:00 Uhr airtramp.

Ein kleines Buffet und Getränke stehen bereit.

Wenn man vor der Haustür des 1902/03 nach Plänen von Johannes Schreiter für Tischlermeister Karl Bürger errichteten Wohnhauses steht, bekommt man einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einen im Inneren an Handwerkskunst erwartet. Mit dem Eintreten beginnt das Staunen. Über mehrere Jahre hin stattete der Bauherr – wohlgemerkt Tischlermeister - das Wohnhaus mit den vielfältigsten künstlerischen Holzarbeiten aus: Intarsien, Schnitz- und Drechselarbeiten, aufwendige Parkettböden, Wandvertäfelungen. Und das Holz der Kunstwerke erfuhr mit Sprüchen eine besondere Würdigung. Die heutigen Hauseigentümer haben nun selbst schon über einige Jahre hinweg diese Schatztruhe gesichert, gepflegt und dabei manch Verborgenes noch ans Licht gebracht. Das Wohnhaus ist seit 2011 aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen als Kulturdenkmal geschützt, da wertvoll, unbezahlbar, unersetzlich.

  • Ort: Berghoffsweg 4
  • Geöffnet: 14:00 Uhr und 14:45 Uhr: Führung mit Dr. S. Steinle und Prof. Dr. Chr. Ohler (max. 12 Personen - Voranmeldung erforderlich!)

Anmeldungen am 09.09. und 11.09. jeweils von 08:30 bis 11:30 Uhr und 13:00 bis 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 0049 3641 49-5141 oder per E-Mail unter denkmalamt@jena.de bis 12.09.2025

1926 ging nach nur 7 Monaten Bauzeit die nach Plänen von Bruno Röhr errichtete 50 kV-Halle des Umspannwerkes Jena Nord ans Netz. Verbunden mit der 50 kV- Schaltanlage Burgau (ZEISS) konnte in Jena so ein stabiles 10 kV-Netz aufgebaut werden. Das Umspannwerk entwickelte sich in den 1930er Jahren zum Knotenpunkt der regionalen Stromversorgung. 1942 wurde es durch den Bau einer 110 kV-Halle ergänzt und schließlich auf 110 kV-Einspeisung umgestellt. Heute nutzt die Imaginata e.V. das Technische Denkmal als Kultur- und Bildungseinrichtung.

Angesichts des im nächsten Jahr anstehenden 100jährigen Geburtstages des Umspannwerkes freuen sich die Vereinsmitglieder auch auf viele spannende Geschichten aus der Geschichte. Wer also helfen möchte, den „Info-Speicher“ aufzuladen...

  • Ort: Löbstedter Str. 67
  • Geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr
    • 11:00, 14:00 und 16:00 Uhr: Führungen durch Vereinsmitglieder
    • Stationenpark ist geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr (7,50 / 9,50 € Eintritt)

Abbe-Zeiss-Universum am und rund um den gern übersehenen Carl-Zeiß-Platz

Das zwischen 1901 und 1903 auf Initiative von Ernst Abbe nach Plänen Arwed Roßbachs entworfene winkelförmig angelegte Gebäudeensemble sollte der „Belehrung und geistigen Anregung für die Arbeiter“ dienen. Der Gebäudekomplex mit seiner funktionalen Binnenstruktur, repräsentativen Fassaden- und Innengestaltung sowie dem akustisch und gestalterisch hochwertigen Saal erfüllt bis heute vielfältige Funktionen. Der markante Küchentrakt musste allerdings dem Neubauprojekt „Deutsches Optisches Museum“ weichen, und die Lesehalle verlor durch den Bibliotheksneubau ihre historisch angedachte und jahrzehntelang währende Nutzung.

Die von 2017 - 2022 laufende denkmalgerechte Sanierung umfasste neben der Behebung von Schäden auch die Sichtbarmachung historischer Oberflächengestaltungen sowie die Anpassung an moderne und neue Nutzungsanforderungen. Da der Gebäudekomplex aufgrund der neuen Nutzung dem Großteil der Bevölkerung leider nicht mehr so ungezwungen zugänglich ist, soll zumindest mit einem jährlichen „Tag der offenen Tür“ am Wochenende des Denkmaltags „...ein für alle offenes Haus“ geschaffen werden. Und wie lässt sich das besser verbinden als mit der Saisoneröffnung der Jenaer Philharmonie.

  • Ort: Carl-Zeiß-Platz 15
  • Geöffnet: 10:00 – 15:00 Uhr (Turm- & Saalgebäude)
    • ab 15:00 Uhr: Saisoneröffnungskonzert der Jenaer Philharmonie unter Leitung von Generalmusikdirektor Simon Gaudenz im Ernst-Abbe-Saal

Zwischen 1872 und 1874 bzw. 1889 entstanden auf der Westseite der heutigen Carl-Zeiß-Straße auf nahezu gleichgroßen Parzellen Wohnhäuser in Reihenbauweise für Handwerker. Die Gebäude sind durch eine einheitliche Gebäudestruktur aus Wohnhaus und L-förmig angegliedertem Nebengebäude mit ähnlicher Raumstruktur, einheitlicher Fassadengestaltung gekennzeichnet. Ursprünglich besaßen sie Vorgärten. Ähnliche Häuser fanden sich auch am Nordwestrand des heutigen Carl-Zeiß-Platzes. Die Bebauung in kleinstädtischem Maß stellt eine Zwischenform zwischen der mehrgeschossigen geschlossenen Blockrandbebauung z.B. im Damenviertel und in der Lutherstraße und den Erweiterungsgebieten in offener Bauweise dar. Sie schafft zudem einen harmonischen Übergang zum Areal der Landesheilanstalten, das sie mit ihrer Blockstruktur einfasst.

Im Innern wiesen die Gebäude Carl-Zeiß-Str. 6 - 10 zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung 2016 noch in größerem Maße bauzeitliche wandgebundene Ausstattung auf. Nach dem Leerzug kam es zu Hausbesetzungen – leider nicht im Sinne von „Instandbesetzen“ oder „HausHalten“. Vielmehr wurde unverständlicherweise mutwillig und sinnlos so einiges beschädigt und unwiederbringlich zerstört. Mehrfach regten daraufhin verschiedene Akteure den Abbruch der Häuser an. Eine hiesige Tageszeitung bezeichnete sie gar als „hässlichste Reihenhäuser“, die Straße als „hässlichste Straße“. Immer wieder wurde den Abbruchideen widersprochen und auf den kultur- und stadtgeschichtlichen, aber auch den städtebaulichen Wert der Objekte verwiesen. Und schließlich zeigten sich bei planungsvorbereitenden Untersuchungen ganz besondere „innere Werte“. Am Denkmaltag öffnet die Ernst-Abbe-Stiftung die Nr. 10 und wird damit sicher für manch Überraschung sorgen. Gleichzeitig wird über die Sanierungsmaßnahme für die gesamte Gebäudegruppe informiert.

  • Ort: Carl-Zeiß-Straße 10
  • Geöffnet: 10:00 – 14:00 Uhr
    • Th. Schmidt und H. Hauschopp / Ernst-Abbe-Stiftung sind als kompetente Ansprechpartner vor Ort. Zudem informieren Schautafeln zur Hausgeschichte und zu den Planungen.

Der monumentale Gedenkpavillon, dessen Entwürfe auf Henri van de Velde zurückgehen, wurde 1909 - 1911 zu Ehren von Ernst Abbe errichtet. Im Innern beherbergt das tempelartige Bauwerk Bronzeabgüsse der vier ursprünglich für eine Ausführung in Stein bestimmten Reliefs von Constantin Emile Meunier. Er schuf sie für das unvollendet gebliebene „Monument der Arbeit“. Die Reliefs zeigen für Belgien wichtige Arbeitsgebiete: „Die Industrie“, „Das Bergwerk“, „Die Ernte“, „De(n) Hafen“. Das Relief „L‘Industrie“ stellt eine dramatische Szene in einer Glashütte dar und passte damit perfekt nach Jena. Die Verwendung der anderen Reliefs wurde aufgrund ihrer inhaltlichen und örtlichen Lösung vom Ursprungskontext möglich. Im Zentrum des Pavillons steht auf einem Rotmarmorsockel die von Max Klinger in weißem Marmor geschaffene Herme mit der Porträtbüste Ernst Abbes und allegorischen Darstellungen.

Der in eine Grünanlage eingebettete Pavillon bildet das Zentrum des Carl-Zeiß-Platzes. Der achteckige Zentralbau gilt als Gesamtkunstwerk europäischen Ranges, dessen Wirkung und Aussagekraft in unmittelbarem Zusammenhang mit seiner Umgebung steht. Seine Lage im Stadtraum ist nicht nur durch die Nähe zur einstigen Wirkungsstätte Abbes, sondern auch symbolisch begründet. Gemeinsam mit dem Zeiss-Hauptwerk, dem Volkshaus und dem ehemaligen Wohnhaus Abbes bildet er einen Ort der Besinnung im Dreieck aus Arbeit, Leben und Kultur.

  • Ort: Carl-Zeiß-Platz
  • Geöffnet: 10:00 – 18:00 Uhr

Die Universitätskliniken / ehemalige Landesheilanstalten in Jena bilden ein über 200 Jahre gewachsenes Ensemble aus verschiedenen Baukörpern. In Gestalt, Form und der zum Teil erhaltenen Struktur und Ausstattung lassen sich die Ansprüche der Medizintechnik und -ethik ihrer Erbauungszeit erkennen. Als großräumiges Areal ehemals vor den Stadttoren errichtet bildet es heute einen wichtigen Bestandteil der Jenaer Innenstadt. Der Komplex unterliegt trotz seiner sukzessiven Erbauung einem gestalterischen Gesamtkonzept, welches sich besonders in den Wegeführungen, der Platz- und Grünflächengestaltung sowie dediziertem, funktionsbezogenem Bauschmuck fassen lässt. Eine herausragende Rolle in der Gestaltung spielte der Heilgedanke der Genesung im Grünen. Sämtliche Klinikbauten des 19. Jh. waren über aufwendig gestaltete Grünanlagen an den zentralen in Anlehnung an zeitgenössische Landschaftsparks gestalteten Grünraum angebunden. Das Bachstraßen-Areal bildet die Keimzelle der Jenaer Universitätsmedizin und ist von herausragender stadt-, kultur- und medizingeschichtlicher Bedeutung. Es steht als Denkmalensemble unter Schutz. Die Bunker der Chirurgie und Frauenklinik sowie die Alte Pathologie sind zudem als Einzelkulturdenkmale geschützt. Das Gebiet steht vor einem großen Umbruch. Aktuell wird ein städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeitet. Die Führung widmet sich der Entwicklung des Areals, den denkmalwertprägenden Strukturen und Baugeschichten. Einzeldenkmale werden bei dem Spaziergang begangen.

  • Ort: Bachstraße 18
  • Geöffnet: 11:00 Uhr
    • Führung mit I. Claus, Thüring. Landesamt für Denkmalpflege, E. Zimmermann, Untere Denkmalschutzbehörde und Dr. B. Schiffers, FD Stadtplanung Jena (Dauer: 2 h)
  • Treffpunkt: Pforte Bachstraße

Wertvolle Denkmallandschaft in Jenas Umgebung, den ländlichen Ortsteilen und historischen Ortskernen

Seit nunmehr 150 Jahren ragt das 1871 - 1874 errichtete und 2009 sanierte Denkmal für die Gefallenen des Jenaer Bataillons im Deutsch-Französischen Krieg über die Baumwipfel auf dem Forst. Bei gutem Wetter bietet der Forstturm phantastische Ausblicke über Jena und die angrenzenden Täler. Dies gilt auch für den 1909 als monumentalen Aussichtspunkt nach Plänen von W. H. Kreis zur Würdigung des ehemaligen Reichskanzlers errichteten Bismarckturm, in dem eine anlässlich des 200. Geburtstages des Reichskanzlers konzipierte Ausstellung Interessierten offensteht.

Der Bismarckturm bedarf dringender Instandsetzungsmaßnahmen. Der Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena hat dieses Jahr mit den Planungen der Sanierung begonnen. Spenden sind gern gesehen.

  • Ort: Auf dem Forst
  • Forstturm und Bismarckturm geöffnet: 11:00 – 16:00 Uhr

Die kleine Sternwarte wurde 1903 - 1904 als erste Werksternwarte der Firma Carl Zeiss errichtet. Der Kuppelbau selbst hat einen Durchmesser von 6 m, wurde aber von einem kleinen Werkstattgebäude ergänzt. 1913 entstand der Vorbau, 1936 - 1937 wurde ein weiterer Anbau angefügt. Die Sternwarte ist heute mit einem Cassegrain-Spiegelteleskop 500/10 000 aus den 1970er Jahren ausgestattet. 2024 begannen Wartungsarbeiten an Lagerung und Antrieb des Teleskops, die 2025 abgeschlossen werden sollen. Aufgrund der Konstruktion und der Lage der Sternwarte gestaltete sich die Maßnahme etwas aufwendiger. Die Mitglieder des Volkssternwarte Urania Jena e. V., die die kleine Sternwarte seit Jahrzehnten ehrenamtlich betreuen, berichten darüber und weitere anstehende Herausforderungen sicher gern. Die Stadt Jena konnte die Arbeiten am Teleskop mit einem kleinen Förderbeitrag 2024 und 2025 unterstützen.

  • Ort: Auf dem Forst                  
  • Geöffnet: 13:00 – 16:00 Uhr

Entsprechend Besucherinteresse erfolgen kontinuierlich Kuppelführungen durch Mitglieder der Volkssternwarte Urania Jena e. V. Bei geeignetem Wetter werden Sonnenbeobachtungen durchgeführt.

Die Kirche „Unserer lieben Frau“ wurde anstelle eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jh. zu Ehren der Heiligen Maria gebaut. Sie bildete den Mittelpunkt der Dörfer Wenigenjena und Camsdorf. Der Neubau begann um 1400 mit dem Bau des großen Chorpolygons unter Beteiligung des Werkmeisters Peter Heuerliß, dem führenden Steinmetz an der Jenaer Stadtkirche. Nach teilweiser Fertigstellung der Schönen Pforte als Eingangsportal an der Südfassade des Langhauses mussten die Pläne für einen großen Kirchneubau reformationsbedingt aufgegeben werden. 1516 brachte man ein hölzernes Notdach auf. Auch der Turmbau blieb aufgrund der Reformation unvollendet.

Erst in der nachreformatorischen Zeit (1557) wurde das Gotteshaus in verkürzter Form und schlichter Ausführung fertiggestellt. 1790 wurde in der Dorfkirche „Unserer Lieben Frau“ Friedrich Schiller mit Charlotte v. Lengefeld getraut. Im Zuge der Restaurierung der Kirche 1897 - 1902 erhielt der Chor seine Einwölbung. In der 2. Hälfte des 20. Jh. mussten wegen Schwammbefalls und dem eingestürzten Langhausdach Teile der Kirche gesperrt werden. Ab 1990 begann die Sanierung der Kirche, u.a. mit Spenden aus der Schiller-Geburtsstadt Marbach.

Ort: Schlippenstraße

Geöffnet: 12:00 – 16:00 Uhr, Gemeindemitglieder sind vor Ort und geben gern Auskunft

Im vergangenen Jahr feierte die Marienkirche Ziegenhain ihren 600. Geburtstag. Ab 1424 wurde der heutige Kirchenbau als „neue Kapelle“ für ein wundertätiges Marienbild errichtet. Mit der Fertigstellung des spätgotischen Chorraumes ist der Beginn einer regen Pilgertradition in Ziegenhain belegt. 1636 wurde der Chor baulich abgetrennt, das dreischiffige Langhaus ist heute ruinös. An der Nordwand des Chores erhaltene Wandmalereien des Epiphaniasgeschehens aus der Zeit von 1430 zeigen vermutlich Ansichten von den Burganlagen auf dem Hausberg. Der gotische Flügelaltar enthält 353 studentische „Eintragungen“ aus der Zeit von 1591 - 1635. Einer der wenigen in Deutschland erhaltenen barocken Pyramidenaltäre (1694) befindet sich nach Restaurierung seit 2016 wieder im Altarraum.

In den vergangenen Jahren wurden mit verschiedenen Denkmalfördermitteln und der Unterstützung des Kirchbauvereins die Dachstühle und Dächer (Kirchdach und Turm) saniert. Im Januar 2022 konnten Turmknopf, Wetterfahne und Kreuz aufgebracht werden. 2024 wurden die Außenanlagen gestaltet. In diesem Jahr wurde der Neuguss von zwei Bronzeglocken in Auftrag gegeben. Geplant ist es zudem, die größte der drei Glocken wieder an ihrer ursprünglichen Stelle aufzuhängen.

  • Ort: Edelhofgasse 9
  • Geöffnet: 10:00 - 18:00 Uhr
    • 10:00 – 11:00 Uhr und 13:00 – 14:00 Uhr: Erläuterungen zu Bau und Ausstattung mit W. Illner und C. Deinhardt bei Bedarf,
    • 11:00 und 12:00 Uhr: Führungen zur Geschichte und Ausstattung mit Dr. K. Schmitz,
    • 14:00 Uhr: Führung zur frühen Baugeschichte mit Prof. Dr. M. Jahreis
    • 15:00 – 17:00 Uhr: Führungen mit Prof. Dr. M. Jahreis zur Geschichte der Kirche und baulichen Entwicklungen
    • 17:00 Uhr: „Von Buxtehude bis Bach“ Orgelkonzert mit Ekkehard Schütz, Eintritt frei, Spenden willkommen

Das heutige Hauptgebäude des Gasthauses „Zum Bären“ wurde 1913 - 1914 nach Plänen von Paul Engelhardt in der Tradition des Werkbundes errichtet. Es steht auf den Fragmenten eines zuvor abgebrochenen Gasthauses mit Ausspanne aus dem 17. Jh. 1919 erfolgte die Erweiterung um einen Saalbau nach Entwürfen von Ernst Härdrich. Im Jahre 1925 erhielt dieser Saal seine hochwertige Ausstattung im Stil des Art déco, die sich in einem Großteil der wandgebundenen Ausstattung bis heute gehalten hat.

Der Verein „Bären-Lobeda“ e.V. bemüht sich seit 2005 mit Mitteln des Stadtumbaus sowie kommunalen und Landesfördermitteln für Kulturdenkmalpflege um die schrittweise denkmalgerechte Sanierung des Gebäudeensembles. Ein Großteil der Arbeiten erfolgte und erfolgt in handwerklicher Eigenleistung. Damit rettete der Verein ein herausragendes Zeugnis der Reformarchitektur vor dem Verfall und führte es auch wieder einer öffentlichen Nutzung zu. Manche zusätzliche Herausforderung musste in den letzten Jahren bewältigt werden. 2016 begann die grundhafte Sanierung des Saales. Im Herbst 2017 konnte der wundervolle Saal endlich wieder eröffnet werden – eine kleine Perle des Art déco. Der Verein ist seit Ende des Jahre 2016 Eigentümer des „Bären“ – Mitgliederdarlehen ermöglichten den Kauf.

  • Ort: Altlobeda, Marktstraße 26
  • Geöffnet: 10:00 – 16:00 Uhr
    • 11:00 und 14:00 Uhr Führungen mit Dipl.-Ing. K. Hennig, Architekt und Vereinsvorsitzender

Der heutige spätgotische Kirchenbau entstand anstelle einer bereits 976 und 1228 erwähnten und 1446 im sächsischen Bruderkrieg zerstörten älteren Kirche. Ende des 15. Jh. begann der Wiederaufbau der Kirche, wobei sich das Kirchenschiff auf den Mauerresten des Vorgängerbaus gründet. Der heute die Silhouette Lobedas prägende gotische Chor wurde 1477 - 1483 angefügt. Weitere Umbauten sind erst für 1622 durch eine Bauinschrift belegt. Im Innenraum finden sich wertvolle großflächige spätgotische Wand- und Deckenmalereien, u. a. monumentale Darstellungen des Hl. Christophorus und der Madonna im Strahlenkranz an der nördlichen Chorwand. Der oder die Meister der Secco-Malereien sind leider nicht bekannt. Als Schöpfer der wundervollen Renaissance-Steinkanzel wird häufig Baumeister Nikolaus Theiner aus Lobeda (NTL) genannt, doch stimmt das Steinmetzzeichen nicht überein und es wäre ein sehr reifes Frühwerk. Manches bleibt eben ein Geheimnis.

  • Ort: Lobeda, Susanne-Bohl-Straße
  • Geöffnet: 15:00 - 18:00 Uhr, Informationsmaterial liegt aus

Der Hof des Kulturdenkmals „Pfarrhaus Lobeda“ in der Ernst-Thälmann-Straße kann auch besichtigt werden.

Das Ende des 13. Jh. erstmals urkundlich erwähnte Drackendorf ist eng mit dem Namen derer von Ziegesar verbunden. 1746 erwarb Carl Siegmund von Ziegesar nach dem Tod derer von Griesheim durch Ehe mit Christiane S. von Griesheim das Rittergut Drackendorf. Unter August Friedrich Carl von Ziegesar (1746 - 1813) sowie dessen Sohn Anton (1783 - 1843) entwickelte sich das Gut Drackendorf im 18. und 19. Jh. zu einem Treffpunkt und Aufenthaltsort von Humanisten und Klassikern wie Goethe, Schopenhauer, Herder, Wieland, Kügelgen und Caspar David Friedrich. Auf Anregung von Ziegesar geht auch die grundlegende Gestalt des Drackendorfer Parks als englischer Landschaftsgarten zurück, wobei eine bestehende ältere Parkanlage teilweise überformt und erweitert wurde. 

Mit dem Bau des Teehauses 1854 durch Clara von Helldorff – ihr Mann hatte 1836 das Gut erworben - kam es wahrscheinlich zu einer Überformung/ Umgestaltung der Gesamtanlage im Sinne eines klassischen Landschaftsgartens, die sich jedoch nur für den engen Bereich direkt vor dem Teepavillon belegen lässt. Die heute noch vorhandene Grundstruktur des Parks in Bezug auf Raumbildung, Sichtachsen, Wegenetz geht aber vermutlich auf diese Zeit zurück. Auch der heute älteste Baumbestand mit insgesamt sechs Bäumen stammt noch aus dieser Zeit. Bis 2021 wurde in großen Teilen ein im Auftrag der Stadt Jena erarbeitetes Entwicklungskonzept dank des Einsatzes kommunaler und europäischer Fördermittel sukzessive umgesetzt und die ursprüngliche Gestaltungsidee in Abstimmung mit Naturschutzbelangen wieder erlebbar gemacht.

  • Ort: Drackendorf, Alte Dorfstraße
  • Pavillon geöffnet: 10:00 – 16:00 Uhr, auskunftsfreudige Mitglieder des Heimatvereins sind vor Ort
    • Drackendorfer Kirmes vor dem Pavillon mit Frühschoppen und Musik
    • Heimatstube (Alte Dorfstraße 20) geöffnet: 11:00 – 15:00 Uhr

Die am Rande des Drackendorfer Parks gelegene Kirche „Auferstehung Christi“ geht auf einen romanischen Vorgängerbau zurück. Teile des Kirchenbaus stammen vermutlich bereits aus dem 13. Jh. 1653 - 1656 erfolgte der Um- und teilweise Neubau unter Einbeziehung von Chor und Turmunterteil eines gotischen Vorgängerbaues durch Stiftung des Patronatsherrn Christian Beer. Vom dem gotischen Chor sind zwar Umfassungswände und Fenster erhalten, allerdings weder Maßwerk noch Gewölbe. Laut Bauinschriften über den Türen wurden sowohl Langhaus als auch der Südanbau für den Herrschaftsstuhl und der geschlossene achteckige Turmaufbau in dieser Zeit errichtet. 

Die 1786 eingebauten Emporen wurden bei der Renovierung 1867 durch Baurat Spittel bereits wieder abgebrochen. Heute betritt man den Kircheninnenraum durch das Rundbogenportal an der Turmsüdseite. Das Patronat der Auferstehungskirche lag in den Händen der im Ort ansässigen Adelsfamilien, darunter Puster, von Ziegesar und von Helldorf.

  • Ort: Am Goethepark 3
  • Geöffnet: 9:00 - 18:00 Uhr, Informationsmaterial liegt aus

Die heute weithin sichtbar auf dem Fels ins Saaletal ragende sogenannte Binderburg wurde 1906  -  1910 nach Entwürfen von Prof. Adolf Binder als Wohnsitz für seine Familie in Erweiterung eines bestehenden Landhauses erbaut. In Anlehnung an den kulturhistorischen Ort der ehemaligen Burganlage rezipiert die Villa in neo-romanischem Burgenstil den mittelalterlichen Palaisbau. Im Zentrum steht der massive viereckige zinnenbekrönte Turm, an den sich ein achteckiger Fachwerk-Turm mit spitzem Zeltdach anschließt. Selbst das Zitat einer romanischen Halbkreis-Apsis mit Zwerggalerie zeigt sich an der Villa. 

Das Spiel von Bruchsteinmauerwerk und Fachwerk, Rundbogenfriese und mehrteilige gekuppelte Rundbogenfenster unterstreichen die Anlehnung an den romanischen Burgenbau. Die spezifische Gestaltung der Villa hat einen hohen Symbolgehalt, vermittelt sie doch »den Eindruck des Fortbestehens der historischen Anlage«. Verstärkt wird diese Wirkung durch den standort- und umgebungsbedingten ortsbildprägenden Charakter. Seit 2003 widmen sich die Eigentümer mit viel Liebe und großem Engagement der aufwendigen Sanierung von Villa und Burganlage. Stadt und Land unterstützten und unterstützen dabei so gut es geht mit Fördermitteln der Denkmalpflege. Inzwischen hat sich die „Binderburg“ zu einem überregional bekannten Treffpunkt von Handwerkerinnen, Künstlern und Kulturschaffenden entwickelt.

  • Ort: Am Lindenberg 2
  • Freianlagen geöffnet: 13:00 – 17:00 Uhr
    • Fotoausstellung „Binderburg um 1900“
    • Kaffee, Kuchen, Gegrilltes, Met, Bier vom Fass und selbstgemachte Limonade.
    • Live Herstellung von Hanf-Lehm und Hanf-Kalk durch Henning Machein
    • Live Holzbau Mitmachaktion für Kinder durch Marcel Ruch
    • Mittelalterliches Bogenschießen mit Kostümen
    • 14:00, 15:00, 16:00 Uhr Höhlenführungen

Das Landhaus selbst ist am Denkmaltag nicht zugänglich.

Die im 12. Jh. als Chorquadratkirche errichtete Kirche St. Nikolaus war eine Filiale von St. Laurentius zu Maua. Beide Kirchen gehörten zum Zisterzienserkloster Grünhain im Erzgebirge, deren Mönche den Weinbau mitgebracht hatten. Um 1250 wurde das rechteckige Altarhaus (Chor) als vierstöckiger rechteckiger Wehrturm aufgestockt. St. Nikolaus diente als Wehrkirche. Reste der Wehrmauer und eine Rundbastion haben sich erhalten und wurden 2015 - 2017 saniert. 2019 - 2021 erfolgte die Sanierung des Daches. Ein besonderes Kleinod ist die „Rosette von Leutra“ – ein Elfpassfenster an der Ostseite, das in seiner Symbolik auf die elf Jünger Jesu am Ostermorgen verweist. An der Südseite des kurzen Langhauses liegt der Eingang - eine romanische Rundbogentür mit Türblatt und gotischem Zierbeschlag, im Türgewände sind Symbole der Wehrhaftigkeit eingemeißelt: Armbrust, Schwert und Kugel. Über der Tür, kurz unter der Traufe befindet sich ein Kopf mit Wasserstein, dessen Deutungen sehr vielfältig sind und von Dämon bis St. Nikolaus reichen.

Im Inneren befindet sich ein evtl. aus dem 12. Jh. stammender Taufstein. 2022 wurden zwei historische Grabplatten von der südlichen Außenwand in den Innenraum umgesetzt.

  • Ort: Leutra 16
  • Geöffnet: 11:00 und 13:00 Uhr Führungen mit K. Junghans

Die Obermühle Leutra wurde wohl Mitte des 18. Jh. am Ortsrand von Leutra in einem Knie der Leutra angelegt. Vorgängerbauten sind wahrscheinlich. Im 19. Jh. wurde die Wassermühle um Wohn- und Nebengebäude erweitert. 1900 ließ Mühlenbesitzer Hugo Grimm die Mühlentechnik erneuern. Der Mühlenbetrieb wurde bereits 1960 eingestellt. Danach wurde die Anlage vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Der Zustand der eigentlichen Mühlenanlage verschlechterte sich nach der Teilung des Grundstückes zusehends. Nachdem es aufgrund unterlassener Unterhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen zu massiven Feuchtigkeitseinträgen kam, waren Kipppunkte erreicht, die zu massiven Substanzverlusten führten. Mehrfach wurde die Aufhebung des Denkmalstatus diskutiert. 

Seit 2019 erfolgen nun Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, um die Anlage der Wohnnutzung zuzuführen. Erste Wohnungen sind bereits belegt. Leider waren während der Baumaßnahme weitere massive Substanzverluste hinzunehmen. Die jetzt sichtbaren Gebäudeteile sind daher in den ehemaligen Fachwerkgeschossen sowie in den Ziegelmauerwerk-Obergeschossen in großen Teilen Rekonstruktionen, wobei der Nachbau auf Basis verformungsgerechter Aufmaße und entzerrter Messbilder erfolgte. Dennoch wird klar, dass man sich hier in einer Grenzzone der Denkmalpflege befindet.

  • Ort: Leutra 2
  • Treffpunkt: am Ende der Straße vor dem Westgiebel des Haupthauses (NICHT im Hof)
    • 15:00 Uhr: Führung mit Herrn N. Spehr, SPEHR.Ingenieure-Planungsbüro (max. 30 Personen - Voranmeldung erforderlich!)
  • Anmeldung: Anmeldungen am 09.09.2025 und 11.09.2025 jeweils von 08:30 bis 11:30 und 13:00 bis 15:30 Uhr unter der Telefonnummer 0049 3641 49-5141 oder per E-Mail unter denkmalamt@jena.de bis 12.09.2025

Die zur Bauzeit 1937 - 1941 mit 794 m längste Brücke des deutschen Autobahnprogramms in Thüringen wurde aus Stampfbeton, Stahlbeton, Klinker sowie Naturstein errichtet. Die Formen sind denen römischer Aquädukte entlehnt. Monumentalität kennzeichnet die Formensprachen im Detail und das Bauwerk in Gänze.

„Als Schöpfung der neuen Epoche sollten die Straßen […] und ihre Bauwerke über alle Zeiten und Grenzen als Zeugen des politischen und künstlerischen Willens ihrer Schöpfer hinausragen und auch dann noch als Erinnerungsmale dieser Epoche, als Monumente einer vergangenen großen Zeit bestehen, wenn ihre praktische Bedeutung längst überholt wäre“,

beschreibt der Architekt Friedrich Tamms 1941 die nicht nur infrastrukturelle, sondern auch politische/ideologische Aufgabe.

Das Autobahnprogramm wurde auch landschaftsplanerisch sehr intensiv begleitet. Schon 1933 holte sich Fritz Todt Alwin Seifert in seinen Stab, den er 1934 zum Berater für Fragen der landschaftlichen Eingliederung beim Autobahnbau berief. Seifert, der sich zu einer „metaphysisch“ begründeten Rassenlehre, die den Nationalsozialismus um eine naturreligiöse Dimension erweitern sollte, bekannte, versammelte Landschaftsarchitekten, Pflanzensoziologen und Heimatschützer um sich, die als Freiberufler den Autobahnbau begleitetet. Die Pläne haben sich häufig erhalten, allerdings wurde die gestaltete Landschaft – nicht nur in Jena - inzwischen massiv überformt.

  • Ort: Zwischen Maua und Göschwitz
  • Geöffnet: 10:00 - 14:00 Uhr

(Zufahrt von der B88 von Maua in Richtung Jena, von BAB A4 kommend: AS Jena - Göschwitz - B 88 Richtung Jena, direkt hinter der Saaletalbrücke rechts (PKW-Parkplätze stehen nur begrenzt zur Verfügung)

Stündliche Präsentationen zur Geschichte und Instandsetzung der Alten Saaletalbrücke und den Autobahnbau über Beamer.